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Seit ein paar Jahren erkunden die Französischschüler*innen der 6. und der 9. Klasse an einem Tag im Schuljahr eine französische Stadt in Grenznähe. Immer mit dabei ist Weißenburg, aber auch Metz und Straßburg erfreuen sich großer Beliebtheit. Den jungen Leuten gefällt nicht alles, meist finden sie, dass wir ihnen zu viel Kultur zumuten. Manches wird ihnen aber im Gedächtnis bleiben, sich wieder melden, wenn sie ein paar (oder auch viele) Jahre älter sind. Ich schlüpfe jetzt mal in die Maus, die bei einer der letzten Fahrten in der Vortasche eines Schüler-Rucksacks mitgefahren ist nach
Das geht ja gut los! Mir ist eh nicht wirklich gemütlich in dieser engen Tasche, zumal ich dauernd auf der Hut sein muss, bemerkt zu werden. Das Geschrei der Mädchen will ich mir gar nicht vorstellen! Dabei bin ich eine reinliche Bus-Maus. Ich knabbere alles weg, was an Krümeln so anfällt, ehe der Bus für die nächste Fahrt ausgesaugt und geputzt wird. Und dann suche ich mir eine Tasche, aus der ich ab und an rauslugen kann.
Aber zurück zum Anfang: Das geht ja gut los! Es ist kurz nach 8.00 Uhr. Wir sind kaum auf der Autobahn, schon stehen wir im Stau. Die Auffahrt West war wohl keine gute Idee. Aber es scheint gar nicht an der Baustelle zu liegen. Die leere Gegenfahrbahn deutet auf anderes hin. Ich erspare meinen geneigten Lesern die Warterei. (Am Abend werde ich in den Nachrichten hören, dass es ein verdächtiger Kanister auf der Straße war, den man hat identifizieren müssen.) Uns kostet der Stau auf jeden Fall viel, viel Zeit. Der Busfahrer ist todunglücklich, meint, er hätte durch die Stadt fahren sollen statt über die Autobahn, und bietet sofort an, eine Stunde dranzuhängen. Den eigentlich geplanten Umweg über das Europa-Viertel in Straßburg können wir knicken. Wir werden also nicht sehen, wo der Europarat, der Europäische Gerichtshof und das Europäische Parlament sitzen und werden auch die symbolträchtige Architektur dieser Gebäude nicht erklärt bekommen – eine Pyramide, der das Oberteil fehlt, die Waage der Gerechtigkeit, ein Schiff usf.. Für mich kein Problem, denn solche Gebäude, selbst wenn wir sie auch innen besichtigen würden, machen einen zur Kirchenmaus, sprich: es gibt dort nichts zu futtern. Mit anderen Worten: halb so schlimm. So plötzlich wie der Stau da war, so plötzlich ist er weg. Wir fahren mit einem Mal flott und ohne Hindernisse.... oder: Wieviele Pariser Sehenswürdigkeiten kann man in 2 Tagen besichtigen?
Nachdem wir uns im Unterricht intensiv mit Paris beschäftigt und einige Schüler bereits Referate über das Pariser U-Bahn-System, Bauwerke und Sehenswürdigkeiten gehalten hatten, machten wir, der Leistungskurs Französisch 12, vom 30. bis zum 31. Mai 2018 einen Kurztrip nach Paris.
Begleitet von strahlendem Sonnenschein begaben wir uns, nachdem wir uns bereits um 7.15 Uhr pünktlich in der Eingangshalle des Hauptbahnhofs Kaiserslautern getroffen hatten, in den ICE nach Paris.
Nach 2 Stunden und 40 Minuten Zugfahrt mit einer Höchstgeschwindigkeit von zeitweise über 300 Stundenkilometern erreichten wir den «Gare de l‘Est» in Paris, von wo aus wir direkt mit der «Métro» zur Haltestelle «Bastille» fuhren und einen „kurzen“ Fußmarsch zur «Auberge Internationale des Jeunes», unserer Übernachtungsstätte, hinter uns brachten, um dort unser Gepäck unterzubringen.
Daraufhin machten wir uns, ausgestattet mit Proviant und Kamera, auf den Weg in den Stadtteil «Marais». Dank einem Kurzreferat einer Mitschülerin im dort gelegenen idyllischen «Place des Vosges», konnten wir auf einer Parkbank sowohl wieder Kräfte sammeln, als auch viel Interessantes über das Pariser Viertel des jüdischen Lebens und über das Pariser Zentrum der Homosexuellen erfahren.