Unterrichtseinheit zum Satz von Pythagoras

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Klasse 9b

Hohenstaufen Gymnasium Kaiserslautern

April/Mai 1999

Gliederung:

  1. Einleitung
  2. Verlaufspläne
  3. Arbeitsblätter
  4. Folien
  5. Tafelbilder

 

1) Einleitung:

    1. Das vorliegende Unterrichtskonzept hatte als Leitideen:
      1. Einführung in die Satzgruppe von Pythagoras über den Satz von Pythagoras,
      2. Eigenständigkeit der Schüler,
      3. Zulassen alternativer Lösungswege.
    2. Nach Abwägen unterschiedlicher Zugänge (siehe Fraedrich: Die Satzgruppe von Pythagoras, Mannheim 1995 oder auch Anhang) erscheint der Zugang über den "Stuhl der Braut" (Arbeitsblatt 9) sinnvoll.
    3. Da diesem Zugang eine Flächenverwandlung zu Grunde liegt, muss diese vorbereitend behandelt werden.
    4. Die Motivation der Flächenverwandlung erfolgt
      1. aus der innermathematischen Orientierung an der Quadratur von Figuren (siehe Arbeitsblatt 1)
      2. aus dem handlungsorientierten Vorgehen, das hier möglich ist (siehe Arbeitsblatt 2, 3, 4, 5, 9)
      3. aus dem Arbeiten auf verschiedenen Abstraktionsniveaus:
        1. enaktive Ebene: Verwandeln durch Schneiden (s.o.),
        2. ikonische Ebene: Verwandeln durch Konstruktionen ,
        3. symbolische Ebene: Begründung der Konstruktionen.
    5. Methodisch ergibt sich eine Notwendigkeit zur Öffnung des Unterrichts, somit (1./2., 5., 7./8. Stunde) die Gruppen- oder Partnerarbeit als sinnvolle Sozialform in wichtigen Arbeitsphasen.
    6. Ergebnisse dieser Stillarbeitsphasen waren:
      1. Lösungen zu den Flächenverwandlungen auf Plakate geklebt mit Lösungvarianten, zum Teil auch mit Fehlern
        1. ausgeschnitten
        2. als Konstruktion
      2. Lösungen zum Stuhl der Braut, gesammelt auf Plakat.
      3. Lösungen zu den Aufgaben im Zusammenhang mit Stuhl der Braut und Hinführung zum Satz von Pythagoras.
    7. Bemerkenswerte Beobachtungen während der Unterrichtsreihe:
      1. Häufig fanden Schüler vollkommen unerwartete Lösungen.
      2. Durch das Zulassen von Fehlern wurde die Beweisnotwendigkeit eingesehen, manche Schülerlösungen wurden nur nach Beweis akzeptiert.
      3. Günstiges Sozialverhalten beobachtbar zum Beispiel bei den Präsentationen (Diskussionen, Applaus für manche vortragende Schüler).
      4. In fragend-entwickelnden Unterrichtsphasen im Anschluss an eine Schüleraktivität konnte beim dann höheren Abstraktionsniveau an den Ergebnissen der Schüler angebunden werden.
      5. Schwierigkeitsgrade waren weitgehend angemessen.
      6. Trotz aller Vorbereitungen wurde der wesentliche Schritt beim Stuhl der Braut nur von wenigen Schülern selbstständig gefunden.
      7. Der Satz von Pythagoras ergab sich "wie von selbst".
      8. Die fehlende Anwendungsorientierung wurde nicht vermisst.
      9. Die täglichen Übungen konnten als Erinnerung von zur Erarbeitung wesentlichen Unterrichtsinhalten dienen (Flächeninhaltsformeln, Ähnlichkeit, usw.)

 

2) Verlaufspläne

  1. Stunde der Unterrichtseinheit zum Satz von Pythagoras
  2. 9b

    Zeit

    in min

    Phase

    Inhalt

    Methode, Sozialform

    Medium

    5

    Tägliche Übung VI

    Verschiedene

    EA, LV beim Lösungsvergleich

    Hefte, eventuell Tafel, Karteikarte zur täglichen Übung

    5

    Problemgrund

    Motivation

    Vorstellung der Quadraturproblematik der "alten Griechen"

    Lehrervortrag (LV), Frontalunterricht (FU)

    Folie1, Arbeitsblatt 1

    30

    Problemfindung, Problemerkenntnis, Überlegungen zur Lösung, Lösung

    11 Aufgaben zur Flächenverwandlung

    Gruppenarbeit

    Arbeitsblätter 2 bis 4, Plakate, Hefte, Scheren, Filzstifte, Kleber, Tesa

  3. Stunde der Unterrichtseinheit zum Satz von Pythagoras
  4. 9b

    Zeit

    in min

    Phase

    Inhalt

    Methode, Sozialform

    Medium

    10

    Tägliche Übung VII

    Verschiedene

    EA, LV beim Lösungsvergleich

    Hefte, eventuell Tafel, Karteikarte zur täglichen Übung

    15

    Problemfindung, Problemerkenntnis, Überlegungen zur Lösung, Lösung

    11 Aufgaben zur Flächenverwandlung, Weiterarbeit vor allem an den Aufgaben 8 bis 11

    GA

    Arbeitsblätter 2 bis 4, Plakate, Hefte, Scheren, Filzstifte, Kleber, Tesa

    15

    Sicherung

    11 Aufgaben zur Flächenverwandlung

    Vergleich alternativer Lösungen, Erläuterungen der Lösungen

    Schüler betrachten Plakate, Schülervorträge

    Plakate

    20

    Hausaufgabe

    Ergänzungen zur Flächenverwandlung, Verwendung von Kongruenzabbildungen

     

    Arbeitsblatt 2 bis 4

  5. Stunde der Unterrichtseinheit zum Satz von Pythagoras
  6. 9b

    Zeit

    in min

    Phase

    Inhalt

    Methode, Sozialform

    Medium

    20

    Problemlösung auf ikonischer Ebene, Durchführung und Erläuterungen von Musterkonstruktionen

    11 Aufgaben zur Flächenverwandlung, Verwendung von Kongruenzabbildungen

    FEU, Frontal

    Folie 2 bis 4, Geodreieck eventuell Hefte und Plakate

    10

    Abstraktion

    Verallgemeinerung der Methode: Möglichkeiten der Flächenverwandlung

    FEU

    Tafel, Plakate, Hefte, Arbeitsblatt 4b

    10

    Übung/ Hausaufgabe

    Drei weitere Aufgaben zur Flächenverwandlung, Aufgaben aus einem Mathematikbuch von 1932

    PA/EA

    Arbeitsblatt 5, Tafel, Hefte

     

     

  7. Stunde der Unterrichtseinheit zum Satz von Pythagoras
  8. 9b

    Zeit

    in min

    Phase

    Inhalt

    Methode, Sozialform

    Medium

    7

    Tägliche Übung VIII

    Verschiedene

    EA, LV beim Lösungsvergleich

    Hefte, eventuell Tafel, Karteikarte zur täglichen Übung

    5

    Sicherung

    Besprechung der Hausaufgabe

    SV

    Hefte, Plakate

    30

    Problemlösung auf symbolischer Ebene,

    Weitere Aufgaben zur Flächenverwandlung: Sorgfältige Notation an der Tafel

    FEU, Frontal

    Arbeitsblatt 6, Tafel, Hefte

     

    Hausaufgabe

    Ergänzungen zur Flächenverwandlung

    EA

    Arbeitsblatt 6, 7

     

  9. Stunde der Unterrichtseinheit zum Satz von Pythagoras
  10. 9b

    Zeit

    in min

    Phase

    Inhalt

    Methode, Sozialform

    Medium

    7

    Tägliche Übung IX

    Verschiedene

    EA, LV beim Lösungsvergleich

    Hefte, eventuell Tafel, Karteikarte zur täglichen Übung

    5

    Sicherung

    Besprechung der Hausaufgabe

    SV

    Arbeitsblatt 6, 7, Folie 5, 6

    5

    Problemfindung:

    Überblick, Quadraturprobleme

    LV

    Arbeitsblatt 8

    5

    Problemlösung

    Konstruktion von Wurzel 18 usw.

    FEU

    Tafel, Hefte, Arbeitsblatt 8

    5

    Problemlösung

    Für die Diagonale d im Quadrat mit Seitenlänge a gilt d2=2a2

    FEU

    Tafel, Hefte

    3

    Problemerkenntnis

    Konstruktion weiterer Quadrate (Seitenlängen)

    FEU

     

    15

    Problemlösung

    Quadraturprobleme, Schwerpunkt bei AB9 (Stuhl der Braut, "Zwei-Quadrat-Figur"), zwei Gruppen bearbeiten auch Arbeitsblatt 9b (Vergrößerung eines gegebenen Quadrats).

    GA

    Arbeitsblatt 9, Arbeitsblatt 9b, Plakate, Scheren, Kleber

     

    Hausaufgabe

    Fortführen der GA

     

    Arbeitsblatt 9

  11. Stunde der Unterrichtseinheit zum Satz von Pythagoras
  12. 9b

    Zeit

    in min

    Phase

    Inhalt

    Methode, Sozialform

    Medium

    15

    Sicherung

    Besprechung der Hausaufgabe, Präsentation der Ergebnisse der Gruppen zum Arbeitsblatt 9: "Zwei-Quadrat-Figur"

    SV

    Arbeitsblatt 9, Plakat, Scheren, Kleber

    15

    Problemlösung

    Lösung der Zwei-Quadrat-Figur : Konstruktion

    FEU

    Tafel, Hefte

    15

    Problemlösung/ Hausaufgabe

    Lösung der Zwei-Quadrat-Figur : Beweis

    FEU

    Tafel, Hefte

             

     

     

  13. Stunde der Unterrichtseinheit zum Satz von Pythagoras
  14. 9b

    Zeit

    in min

    Phase

    Inhalt

    Methode, Sozialform

    Medium

    25

    Sicherung

    Lösung der Zwei-Quadrat-Figur: Beweis

    SV/FEU

    Hefte, Folie7, Tafelbild 1

    05

    Erläuterung

    Erläuterungen zum Arbeitsblatt und zur Stillarbeit, kurze Erläuterungen zu den Aufgaben, Gruppeneinteilung (2-3 Schüler vom L eingeteilt), Zeitangabe Rest der Stunde, Hinweis auf HA

    LV

    Arbeitsblatt 10, Folien zum Arbeitsblatt (Folie 9) und zur Gruppenarbeit und Präsentation (Folie 8),

    10

    Festigung und Erweiterung

    Aufgaben zur Zwei-Quadrate-Figur eventuell mit Übergang zum Satz von Pythagoras

    GA/PA arbeitsteilig und differenziert, bis zu 7 Aufgaben

    Arbeitsblatt 10, "halbe" Plakate, Stifte, Zirkel, Lineale, Geodreiecke, Buch

    5

    Ausklang:

    Hinweis auf nächste Stunde (Verlegung) und Hausaufgabe: Fertigstellen der Plakate, Einsammeln des Materials

    LV

    Arbeitsblatt 10, Plakate, Buch

  15. Stunde der Unterrichtseinheit zum Satz von Pythagoras
  16. 9b

    Zeit

    in min

    Phase

    Inhalt

    Methode, Sozialform

    Medium

    10

    Tägliche Übung X

    Verschiedene

    EA/PA

    Karteikarte, Tafel, Heft

    20

    Problemlösung

    Fertigstellen der Plakate

    SV

    Arbeitsblatt 10, Plakate, Tesa

    30

    Präsentation

    Lösungen der Aufgaben vom AB 10, Präsentierende nach Los, nach Präsentation Beurteilung

    SV, FEU

    Tafel, Hefte

    15

    Problemlösung

    Aufgabe 4 vom Blatt, Formulierung des Satzes von Pythagoras

    FEU

    Bild zu AB 10 an Tafel, AB 10, Hefte

     

    Hausaufgabe

    Aufgaben zum Satz von Pythagoras

    EA

    Arbeitsblatt 11, 12

  17. Stunde der Unterrichtseinheit zum Satz von Pythagoras
  18. 9b

    Zeit

    in min

    Phase

    Inhalt

    Methode, Sozialform

    Medium

    5

    Tägliche Übung XI

    Verschiedene

    EA/PA

    Karteikarte, Tafel, Heft

    40

    Erarbeitung

    Aufgaben zum Satz von Pythagoras

    FEU

    Tafel, Hefte, AB 11, 12

  19. Stunde der Unterrichtseinheit zum Satz von Pythagoras

9b

Klassenarbeit

3) Arbeitsblätter

Arbeitsblatt 1 und Folie 1

Die "alten Griechen" hatten bekanntlich noch keine Taschenrechner. So war das Berechnen von Flächen mitunter nicht einfach. Deshalb behalfen sie sich wenn möglich mit Flächenverwandlungen. Aus einer gegebenen Figur wird dabei eine flächeninhaltsgleiche Figur "gemacht", die möglicherweise einfacher zu überblicken ist.

Das wichtigste Problem ist dabei die sogenannte "Quadratur". Hierbei wird versucht, die gegebene Fläche in ein inhaltsgleiches Quadrat zu verwandeln. Quadrate haben erstens den Vorteil, dass man ihre Fläche besonders leicht berechnen kann, zweitens, dass man verschiedene Quadrate in der Praxis durch "Aufeinanderlegen" unmittelbar vergleichen kann.

Wir werden einige Flächenverwandlungen durchführen. Zwar besitzen wir inzwischen Taschenrechner, sogar Computer, aber die Beschäftigung mit den Flächenverwandlungen ist interessant und bietet einen schönen Zugang zum "Satz von Pythagoras".

Folgende "Operationen" sind erlaubt:

  1. Schneiden
    1. Ausschneiden der Figur
    2. Ausschneiden von Hilfsfiguren
    3. Abschneiden von Teilen
    4. Ergänzen von Teilen
  2. Konstruktionen
    1. Verschiebungen
    2. Drehungen
    3. Spiegelungen (Achsenspiegelung, Punktspiegelung)
    4. Einzeichnen von Hilfslinien
    5. Ergänzen zusätzlicher Figuren

Folgende "Operationen" sind nicht erlaubt:

  1. Berechnungen.
  2. Messungen.
  3. Nachschauen im Buch.

Arbeitet in Gruppentischen mit höchstens 4 Schülern.

Zeichnerische Lösungen werden auf den Arbeitsblättern direkt ausgeführt.

Schneidelösungen werden auf ein Plakat mit entsprechender Überschrift geklebt.

Die ersten sechs Aufgaben der folgenden Arbeitsblätter sind leicht und Pflicht.

Die Aufgaben 7 bis 10 werden von jeder Gruppe ein Mal gemacht, und zwar erstellt jede Gruppe eine Lösung mit der Schere für das Plakat.

Der bzw. die Vortragende wird durch Los ermittelt. Jeder muß also in der Lage sein, die Ergebnisse präsentieren zu können.

Bei der Vorbereitung der Präsentation soll man unbedingt beachten, dass man Experte für die Aufgabe ist, dass die anderen Schüler der Klasse die Aufgabe aber nicht kennen.

Arbeitsblatt 2 und Folie 2

  1. Verwandle das Parallelogramm in ein flächengleiches Rechteck.
  2. Verwandle das Rechteck in ein flächengleiches Rechteck, dessen Grundseite 1,5 mal so groß ist.
  3. Verwandle das Parallelogramm in ein/mehrere andere flächengleiche Parallelogramme mit der gleichen Grundseite.
  4. Verwandle das Trapez in ein flächengleiches Parallelogramm.


  5. Arbeitsblatt 3 und Folie 3

  6. Verwandle das Dreieck in ein Parallelogramm
  7. Verwandle das Dreieck in ein Rechteck.
  8. Finde ein Rechteck, dessen Flächeninhalt die Summe der Flächeninhalte der beiden Ausgangsrechtecke ist.
  9. Verwandle das Viereck in ein flächengleiches Dreieck.

  10. Arbeitsblatt 4 und Folie 4

  11. Verwandle das Parallelogramm in ein flächengleiches Parallelogramm mit kürzerer Grundseite.
  12. Verwandle das Dreieck in ein Dreieck, dessen Grundseite auf der gegebenen liegt, aber kürzer als diese ist.
  13. Finde ein Quadrat, dessen Flächeninhalt die Summe der Flächeninhalte der beiden (gleich großen) Ausgangsquadrate ist.

 

Arbeitsblatt 4b und Tafelbild 1

Flächenverwandlungen

Folgende Konstruktionshilfen stehen zur Verfügung:

  1. Kongruenzabbildungen:
    1. Achsenspiegelung
    2. Punktspiegelung
    3. Verschiebung
    4. Drehung
  2. Anwendung der Strahlensätze (zentrische Streckung):
  3. in einer Strahlensatzfigur gilt , also und diese Formel kann über Flächeninhalte gedeutet werden.

  4. Anwendung der Flächeninhaltsformeln:

(Rechteck) oder (Parallelogramm) oder (Dreieck) oder (Trapez). Wenn also zum Beispiel bei der Flächenverwandlung Grundseite und Höhe gleich bleiben, sind auch die Flächeninhalte gleich.

Löse die Aufgaben 10 bis 14 mit Hilfe einer Konstruktion. Schneide die Konstruktion anschließend aus und klebe sie auf unser Plakat. Am Lehrerpult liegen zu jeder Aufgabe Hilfen bereit. Benutze diese, wenn eine Lösung anders nicht gelingt.

10) Verwandle das Dreieck in ein Dreieck, dessen Grundseite auf der gegebenen liegt, aber kürzer als diese ist.

11) Finde ein Quadrat, dessen Flächeninhalt die Summe der Flächeninhalte der beiden (gleich großen) Ausgangsquadrate ist.

 

Arbeitsblatt 5

Drei weitere Aufgaben zur Flächenverwandlung

  1. Verwandle das Parallelogramm in ein flächengleiches Parallelogramm. Die Grundseite der neuen Figur sei ebenfalls AB. Begründe, inwiefern das neue Parallelogramm aus flächengleichen Vielecken besteht.
  2. Verwandle das Dreieck in ein flächengleiches Dreieck, dessen Seite c‘=AB‘ 6cm lang ist (A=A‘). Zeichne zunächst den Punkt B‘ ein. Wähle dann C‘ auf der Verlängerung von AC so, dass der Flächeninhalt "stimmt".
  3. Verwandle das Parallelogramm in ein flächengleiches Parallelogramm, dessen Winkel bei A gleich ist und dessen Seite c‘=AB‘ 6cm lang ist (A=A‘). Zeichne zunächst den Punkt B‘ ein. Wähle dann D‘ auf der Verlängerung von AD so, dass der Flächeninhalt "stimmt".

 

 

 

Arbeitsblatt 6 und Folie 5

Es sollen nun auch Aussagen begründet und bewiesen werden.

  1. Das Parallelogramm ABCD ist in das Parallelogramm AB’FD’ flächengleich verwandelt worden.

    1. Gegeben war außer dem Parallelogramm ABCD der Punkt B’. Erstelle eine Konstruktionsbeschreibung.
    2. Stelle eine Verhältnisgleichung auf.
    3. Ergänze die Höhen der beiden Parallelogramme, so dass sie in D bzw. D’ "enden".
    4. Begründe, dass die Flächen der beiden Parallelogramme gleich sind.
    5. Wieso sind auch die Flächeninhalte von B’BCE und DEFD’ gleich?

 

 

  1. Das Viereck ABCD ist in das Dreieck ABC’ flächengleich verwandelt worden.
    1. Gegeben war nur das Viereck ABCD. Erstelle eine Konstruktionsbeschreibung.
    2. Ergänze die Höhen von Viereck und Dreieck, so dass sie in C bzw. C’ "enden".
    3. Begründe, dass die Flächen der beiden Figuren gleich sind.

    Arbeitsblatt 7 und Folie 6

  2. Die beiden Quadrate ABCD und BEFC sind in das Quadrat AGEC verwandelt worden, dessen Flächeninhalt der Summe der beiden Flächeninhalte entspricht.
    1. Erstelle eine Konstruktionsbeschreibung.
    2. Begründe, dass der Flächeninhalt von AGEC doppelt so groß ist wie der von ABCD.
    3. Nennt man die Seitenlänge eines kleinen Quadrats a und die des großen d, so gilt folgende Formel:
    4.  

    5. Welche Formel für die Diagonale d eines Quadrats mit der Seitenlänge a läßt sich nun angeben:

Arbeitsblatt 8

Flächenverwandlung und Konstruktion von Längen mit irrationaler Maßzahl:

  1. Zwei Quadrate mit 3cm Seitenlänge werden verwandelt in ein Quadrat, dessen Flächeninhalt der Summe der Flächeninhalte der beiden Ausgangsquadrate entspricht.
    1. Wie groß ist dieser Flächeninhalt?
    2. Wie lang ist eine Seite des Summenquadrats?
  2. Begründe, dass sich auf diese Art mit anderen Ausgangsquadraten die Maßzahlen konstruieren lassen.
  3. Um andere Maßzahlen als die in Nummer 2 zu erhalten, kann man zum Beispiel eine der folgenden Alternativen versuchen:
    1. Konstruktion eines Quadrats als Summe von zwei verschiedenen Ausgangsquadraten.
    2. Konstruktion eines Quadrats durch Flächenverwandlung aus einem Rechteck.
    3. Konstruktion eines Quadrats durch Vergrößerung oder Verkleinerung eines gegebenen Quadrats
  4. Zu den drei Möglichkeiten aus Nummer 3 erhaltet ihr Material. Es soll immer
(cm) konstruiert werden oder mit anderen Worten ein Quadrat mit dem Flächeninhalte 10(cm2).

Arbeitsblatt 9

Konstruktion eines Quadrats als Summe von zwei verschiedenen Ausgangsquadraten.

Zunächst sollt ihr die Aufgabe wieder durch Schneiden Umorientieren lösen. Später werden wir Konstruktionen nachholen.

Du hast einige Figuren zum Verschnippeln vorgegeben.

Die ersten sechs Figuren dienen der Konstruktion von Wurzel 10.

Die drei letzten Figuren dienen der Verallgemeinerung, du kannst ausprobieren, ob das Verfahren auch bei anderen Ausgangsquadraten funktioniert.

Welche Wurzeln werden bei den beiden letzten Figuren konstruiert?

Arbeitsblatt 9b

Konstruktion eines Quadrats durch Vergrößerung oder Verkleinerung eines gegebenen Quadrats

Im Briefkuvert befinden ein kleines Quadrate mit Flächeninhalt 4 (cm2) und vier rechtwinklige Dreiecke mit den Katheten 3 (cm) und 1 (cm).

Weise nach, dass der gesamte Flächeninhalt 10 (cm2) beträgt.

Versuche, ein Quadrat zu legen.

Welche Seitenlänge hat das Quadrat?

Man kann sich auch seine Figur selbst ausschneiden:

Funktioniert das auch bei anderen Grundfiguren?

Zeichne ein Ausgangsquadrat und vier (kongruente, rechtwinklige) Dreiecke und versuche es.

Ein weiterer Vorschlag:

 

 

Arbeitsblatt 10 und Folie 9

 

Grundfigur:

 

 

 

 

 

  1. Leicht: Mit Hilfe der Zwei-Quadrate-Konstruktion kann man Flächeninhalte addieren und somit irrationale Maßzahlen konstruieren:
    1. Um ein Quadrat mit dem Flächeninhalt 5 (cm2) zu konstruieren, kann man zwei Quadrate mit den Seitenlängen 2 und 1 addieren.
    2. Konstruiere ein Quadrat mit dem Flächeninhalt 13 (cm2).
    3. Konstruiere
    (cm).
  2. Schwer: Konstruiere ein Quadrat mit dem Flächeninhalt
    1. 6 (cm2)
    2. 7 (cm2)
    3. 11 (cm2)
  3. Schwer: Um ein Quadrat mit dem Flächeninhalt 7 (cm2) zu konstruieren, kann man entweder wie in Aufgabe 2 vorgehen, oder eine Subtraktion von Flächeninhalten versuchen. Beachte hierzu, dass gilt: (cm2). Das heißt man könnte zwei bekannte Quadrate (z.B. mit den Seitenlängen 4 (cm) und 3 (cm)) subtrahieren, um ein Quadrat zu erhalten, das den verlangten Flächeninhalt hat. Führe die Subtraktion zeichnerisch durch:
    1. Zeichne das größere Quadrat (in der Grundfigur HFKD)
    2. Versuche, das Quadrat ABCD zu finden. Konstruiere hierzu den Punkt A in der Grundfigur (mit Zirkel und Lineal).
  4. Leicht: Verschiebt/spiegelt man in der Grundfigur die kleinen Quadrate, erhält man die folgende Figur:

 

Betrachte a und b als gegeben Größen, das Dreieck AHD aus a, b und dem rechten Winkel konstruiert. Welche Beziehung gilt nun für die drei Quadrate? Schlage anschließend im Schulbuch nach und kontrolliere so die Lösung.

 

Arbeitsblatt 11

Aufgaben zum Satz von Pythagoras

  1. Mit Hilfe des Satzes von Pythagoras kann man "Quadrate addieren, subtrahieren, multiplizieren und dividieren".
  2. Gegeben sind zwei Quadrate Q1 und Q2 mit den Seitenlängen a und b.

    1. Zeichne ein Quadrat, dessen Flächeninhalt gleich der Summe der Flächeninhalte der beiden Quadrate ist.
    2. Zeichne ein Quadrat, dessen Flächeninhalt gleich der Differenz der Flächeninhalte der beiden Quadrate ist.
    3. Zeichne ein Quadrat, dessen Flächeninhalt gleich dem doppelten Flächeninhalt von Q1 ist.
    4. Zeichne ein Quadrat, dessen Flächeninhalt gleich dem fünffachen Flächeninhalt von Q1 ist.
    5. Zeichne ein Quadrat, dessen Flächeninhalt gleich drittel Flächeninhalt von Q1 ist.
  3. Zeige: In jedem Rechteck ist die Summe der Quadrate über den vier Seiten gleich dem doppelten Quadrat über der Diagonalen.
  4. Das gleichschenklige Giebeldreieck eines 36m langen und 24m breiten Hauses ist 5m hoch. Berechne die Größe der überall mit den Wänden abschließenden Dachfläche.
  5. Gesucht ist die Höhe eines Giebeldreiecks, dessen Grundlinie 8m und dessen Schenkel 5m lang sind.
  6. Bei einem Brückenbogen ist AB die Spannweite, CD die Bogenhöhe. Suche eine Beziehung zwischen Spannweite, Bogenhöhe und Radius r.
  7. Ein Fußweg auf einen Berg verläuft zwischen A (Höhenlinie 310) und B (Höhenlinie 325) geradezu geradlinig. Die Entfernung AB beträgt nach der Karte 250m.
  8. Arbeitsblatt 12

    Aufgaben zum Satz von Pythagoras

  9. Suche auf einer Straßenkarte im Bergland eine Straße mit großer Steigung. Wähle eine kleine, geradezu geradlinige Straße aus. Zeichne das Profil der Straße (Horizontalmaßstab 1:10000, Vertikalmaßstab 1:100). Bestimme Steigung und wahre Länge.
  10. Bestimme die Entfernung zweier unzugänglicher Punkte A, B. Erkläre das Verfahren.
  11. Bestimme den Radius des kleinsten Kreises eines romanischen Fensters , wenn die Breite des Fensters (Kämpferlinie) b ist.
  12. Bestimme jeweils x:

4) (fehlende) Folien

Folie 7

 

Folie 8

Gruppenarbeit und Präsentation

  1. Durchführung der Stillarbeit
    1. Versucht, das Problem lösen
    2. Diskutiert Lösungmöglichkeiten
    3. Arbeitet mit den Gruppenmitgliedern/dem Partner zusammen
    4. Kommunikation ist erwünscht, stört aber nicht die anderen Schüler (und den Lehrer)
  2. Vorbereitung der Präsentation während der Stillarbeit
    1. Stellt das Problem/die Aufgabe dar
    2. Dokumentiert die Lösung
      1. verständlich
      2. fachlich präzise
      3. vollständig
    3. Wählt die Präsentationsmedien
      1. Plakat
      2. Folie
      3. Tafel
      4. andere
    4. Achtet auf die äußere Gestaltung
      1. Veranschaulichungen
      2. Schriftgröße
      3. Farben
  3. Durchführung der Präsentation
    1. Auswahl der Präsentierenden
      1. Los
      2. nach Wahl der Schüler
      3. nach Wahl des Lehrers
      4. Andere Kriterien
    2. Stellt das Thema heraus
    3. Macht eine Gliederung deutlich
    4. Teilt die Zeit gut ein
    5. Achtet auf deine Körpersprache und auf Blickkontakt
    6. Nachfragen der Mitschüler sind erwünscht
  4. Nach der Präsentation
    1. Bewertung der Präsentation
      1. informell
      2. mit Note für einzelne
      3. mit Note für die Gruppe

5) Tafelbild

Tafelbild 2

Bezeichne a=AB, b=BF

Konstruktion:

Wähle H so, dass .

Dann gilt .

Zeichne HF, HD.

Zeichne "die" Orthogonale zu HF durch F.

Zeichne "die" Orthogonale zu HD durch D.

Den Schnittpunkt der beiden Orthogonalen bezeichne mit K.

Behauptung: Die Konstruktion liefert ein Quadrat und es gilt .

Beweis:

Die Dreiecke AHD und HEF sind kongruent nach Kongruenzsatz sws, weil....

Also gilt .

, weil...

Also ist HFKD ein Quadrat.

Die Dreiecke AHD und DCK sowie HFG und KFG sind nach Kongruenzsatz Ssw kongruent.

Subtrahiere ich von der Gesamtfigur die Dreiecke DCK und KGF, so erhalte ich als Rest .

Subtrahiere ich von der Gesamtfigur die Dreiecke AHD und HEF, so erhalte ich als Rest . Also sind diese beiden Flächen gleich. q.e.d.