Montag,
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag – ÖLUNG
Götter-Intro:
Einen
guten Abend hier zusammen,
wir
kommen von draußen durch die dunklen Tannen.
Ihr
wollt wissen, wer wir sind?
Hier
vor Ort kennt uns jedes Kind!
Als
Skigötter sind wir hier bekannt,
so
manch einer hat uns schon verdammt.
Montag,
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag – ÖLUNG
Götter:
Heute
aber sind wir hier um zu taufen,
wir
wollen euch als nichts verkaufen.
Vielmehr
ein wenig mit euch begießen,
dass
neue Talente auf der Piste sprießen.
Eine
zünftige Skitaufe wollen wir machen,
und
dabei kräftig mit euch lachen.
Nun
an diesem schönen Orte,
finden
wir für jeden Anfänger die passenden Worte.
Montag,
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag – ÖLUNG
EVANGELIUM nach „Schönherr“
(vgl.
Schönherr, Willi: Der lachende Schi. Berlin: Weinmann 1983, 44ff)
Zumeist
übt die Beginnerschule
in
einer sanft geneigten Kuhle,
und
sehr bezeichnet nennt man diese
im
Volksmund „Idiotenwiese“.
Dank
Lehrer Edis Mühewaltung
Lernst
du zunächst die Abfahrtshaltung
Und
fährst sodann, in Klositzpose,
mit
Flatterbeinen in der Hose,
breitbeinig,
wacklig und Bang,
zum
ersten Mal den Minihang.
Mann
muss durch Bein- und Körperhaltung
das
Abfahrtstempo regulieren,
doch
sollte man notfalls sich nicht zieren
die
Backenbremsen zu benützen,
um
sich und andere zu schützen.
Skilehrer
haben das Bestreben
präzisen
Unterricht zu geben,
wobei
sie an die grauen Zellen
mitunter
Höchstansprüche stellen:
Vorlage
– tief hinuntergehn,
Stockeinsatz
– auf dem Talschi stehn,
Bergschulter
vor – Entlastungshub,
Gewicht
verlagern – Fersenhub,
Kanteneinsatz
– Stöcke enger,
Schi
parallel – die Bogen länger,
Gesäß
zum Hang – die Schier breiter,
zum
Tal neigen – und so weiter.
Krampfhaft
versuchst du zu behalten,
was
diese Super-Sportgestalten
dir
an Belehrung offerieren
und
traumhaft sicher demonstrieren.
Kannst
du trotzdem die Schi nicht zwingen,
dann
übe eins vor allen Dingen:
Fahr
auf dem Talschi, wo’s auch sei,
egal
wie steil, rutsch nicht dabei,
versuche
dann (doch nur soeben),
den
Bergschi etwas anzuheben.
Gelingt
dir das, sag: „Gott sei Dank!“,
denn
nun schwingst du auf jedem Hang.
Montag,
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag – ÖLUNG
Götter:
Jeder
muss dann nehmen ganz ruckzuck,
aus
diesem Ski einen kräftigen Schluck.
Von
diesem leckeren Gottesdrink,
und
hinterher fühlt’s euch wie der King.
Jetzt
aber genug mit dem Geschwafel,
wir
wollen treten an die Tafel.
Die
Gemeine möge sich erheben!
/:
Ein jeder, der zum ersten Mal :/
/:
Auf Skiern stand, in Lust und Qual :/
/:
Wird jetzt zur Taufe hingeführt :/
/:
Als echtes Skias präsentiert. :/
Die
Gemeinde möge Platz nehmen!
Hinunter
mit dir auf die Knie,
du
nimmst Gottestrunk aus diesem Ski.
>
„trinken“
Nachdem
dem Tauftrunk in deinem Rachen,
müssen
wir den Hals nass machen.
>
„Hals waschen“
Nun
noch vier Schläge mit dem Stock,
dann
bist du ein wahrer Skifahr-Gott/ Snowboard-Gott.
>
„Stockschlag“
Vater
unser am Watles
geheiligt
werde dein Tschinggailift.
Dein
Tellerlift komme,
deine
Spur sei gesetzt,
Am
Steilhang und im Flachen.
Unser
täglichen Germknödel gib uns heute
Und
vergib uns unsere Stürze
Wie
auch wir vergeben den anwesenden Bayern-Fans.
Und
führe uns nicht in die Polage,
sondern
erlöse uns von der Virus-Plage.
Denn
dein ist die scharfe Kante,
das
kräftige Beindrehen
und
das abendliche Halli-Galli
in
alle Ewigkeit –
Amen.
Montag,
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag – ÖLUNG