HSG |
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Zuerst wird z.B. mit einem transportablen Beamerwagen ein Bild in der richtigen Lage und Größe projiziert. Dabei ist die Zoom-Einstellung auf die Mitte zu stellen, um später noch korrigieren zu können. Im vorliegenden Fall ergab sich ein Abstand der Beamermitte von etwa 410 cm zur vorderen Wand.
Die Projektionsfläche ist 250 cm breit und 113 cm von der Wand entfernt. Die Projektionsachse liegt also 250 cm : 2 = 125 cm, 125 cm + 113 cm = 238 cm von der Wand entfernt. Die Projektionsachse des verwendeten Sharp-Beamers liegt ca. 7 cm von der Beamermitte entfernt. Achtung, hier muss bedacht werden, dass der Beamer umgedreht montiert wird. Im vorliegenden Fall muss die Beamermitte 238 cm + 7cm = 245 cm von der Wand entfernt liegen. Die Deckenplatten am HSG haben ein Raster von 125cm x 62,5cm, dabei sind die Fugen bereits berücksichtigt. Das passt, denn Maße am Bau werden gewöhnlich in Achtelmetern (Vielfaches von 12,5 cm) angegeben. Die äußere Deckenplatte ist 21 cm von der Wand entfernt. Im vorliegenden Fall muss der Beamerhalter also in der vierten Platte, ca. 36 cm vom Rand entfernt (21 cm + 62,5 cm + 62,5 cm + 62,5 cm + 36,5 cm = 245 cm) platziert werden. Vorne ist die erste Platte 63 cm von der Wand entfernt. Daher muss die Haltermitte in der dritten Platte, ca 28 cm vom hinteren Rand entfernt liegen ( 63 cm + 125 cm + 125 cm + 125 cm - 28 cm = 410 cm ).
Im vorliegenden Fall befindet sich gerade in der ausgewählten Platte eine Lampe. Daher wurde die Platte nicht entfernt, sondern nur vorsichtig zur Seite geschoben.
Die Decke ist anscheinend so konstruiert, dass sich Rippen ergaben, die nach unten ragen. Diese Rippen haben Bretter als Abschluss. An diesen Brettern wurde aus Dachlatten die ursprüngliche Unterkonstruktion für die Saaldecken befestigt. Im vorliegenden Fall wäre die Rippe ein guter Montageort. Dafür wurde eine kleine Abweichung in der Entfernung zur vorderen Wand in Kauf genommen. Leider sind die zwei übereinanderliegenden Dachlatten im Weg. Wegen der Höhe des oberen Teils des Halters muss man auf eine Befestigungshöhe der Unterkante des Brettes an der Rippe kommen.
Die störenden Dachlatten wurden mit einer Handsäge ausgespart. Statisch ist hier nichts zu befürchten, da die neue Saaldecke abgehängt ist und diese Abhängung hier nicht beeinträchtigt wurde.
Sollte, wie z.B. im Saal 221 der Fall, die Montage zwischen den Rippen erfolgen müssen, so kann man mit Dachlatten eine Unterkonstruktion aus vier Dachlattenstücken bauen.
Im vorliegenden Fall sollte das Loch in die Platte vor Ort gebohrt werden, da die Platte wegen der Lampe nicht ausgebaut werden sollte. Für diesen Zweck wurde die Platte mit zwei passend geschnittenen Dachlattenstücken gegen die alte Unterkonstruktion abgestützt. Das Loch wird dann vorsichtig mit niederer Drehzahl ohne großen Druck gebohrt.
Der Scheibenbohrer ist zerlegbar (Linksgewinde), sodass die Entfernung der herausgebohrten Scheibe kein Problem darstellt.
Der Beamerhalter besteht aus zwei Teilen. Der obere Teil wird in der Decke montiert. Der untere Teil wird durch das Loch in der Platte über den oberen Teil geschoben und mit einer Klemmschraube verklemmt.
Man kann nun den Halter provisorisch in der Decke verklemmen und - mit einem Helfer - von unten gegen das Brett pressen. Stellt man die Lattenkonstruktion zunächst schräg, so ergibt sich beim Geraderücken ein entsprechender Druck. Jetzt kann der Halter ausgerichtet werden. Dabei ist darauf zu achten, dass das Loch für den Kabelauslass nach hinten kommt. Anschließend können die Befestigungslöcher mit einem Bleistift nachgefahren werden.
Die Befestigungslöcher wurden mit 2mm für 5x30 Spax-Schrauben vorgebohrt. Die Schrauben erhalten später zwei Unterlagscheiben, wobei die größere Scheibe aus dem Montagezubehör des Halters entnommen werden kann. Die Unterlagscheiben haben einen doppelten Sinn. Zum einen verhindern sie, dass die zu langen Schrauben am Beton der Rippe abstoßen, zum anderen ermöglichen sie ein späteres Verschieben des Halters in den Langlöchern.
Der Halter wird dann montiert ohne die Schrauben ganz anzuziehen.
Anschließend wird die Deckenplatte wieder an ihre Stelle gerückt. Das ist nicht ganz so leicht, da der obere Teil des Halters hindert. Danach wird der untere Teil durch die Platte geschoben und mit dem oberen Teil verklemmt. Die Montage der Klemmschraube ist dabei eine etwas fummelige Angelegenheit. Hier könnte man sich für die 'Produktion' eine Hilfsvorrichtung bauen. Abschließend wird durch vorsichtiges Verschieben der Platte und Anziehen der Schrauben der Halter endgültig fixiert. Es ist hierbei nicht nötig alle Schrauben gleichermaßen fest anzuziehen, dh. durch das Anziehen kann nochmal fein justiert werden.
In die Befestigungsgewinde des Beamers werden die mit dem Halter gelieferten Gewindebolzen eingeschraubt. Im vorlegenden Fall waren das die M4-Bolzen. Dann werden die Lochbänder etwa in der gezeigten Weise montiert.
Die Montage am Halter geschieht dadurch, dass die Lochbänder durch die untere Platte an die obere Platte gepresst werden.
Sowohl die 230V-Leitung wie das VGA-Kabel werden durch die Halterrohre eingefädelt.
Für den 230V-Anschluss muss in der Decke eine Steckdose gesetzt werden. Das ist eine Arbeit für den Fachmann.
Das VGA-Kabel wurde in der Decke zum vorhandenen Kabelkanal geführt und mit einiger Mühe wegen der bereits vorhandenen Kabel dort eingefädelt. Der vorliegende Kabelkanal besteht aus Blech. Das vorhandene Loch für den Austritt des VGA-Kabels war für den Stecker viel zu klein. Es wurde mit Hilfe einer Blechknapperzange entsprechend erweitert. Das Loch in der seitlichen Abdeckung des Kabelkanals wurde zur Durchführung des Kabel mit einer Laubsäge eingeschnitten. Der flexible Kunststoff ermöglicht dann die Einführung des Kabels.
Nach der ganzen Arbeit ist es ein Vergnügen, den Beamer endgültig einzujustieren.