L = {anbn|n aus IN} ist nicht regulär
Es sollen hier Erläuterungen und Ergänzungen zu dem Beweis aus Seite 147/148 aus
Gasper/Leiß/Stimm/Spengler, Technische und theoretische Informatik gegeben werden.
Dh. die folgende Notation hält sich bewusst an die Vorlage.
Angenommen, es gibt doch einen endlichen Automaten A mit L(A) = L, so hat er eine feste Anzahl
Zustände, etwa m = 15 (natürlich kann er viel, viel mehr haben, das spielt aber für das
Beweisprinzip keine Rolle). Wie wählen uns nun ein Wort a
Mb
M aus
L(A) mit M > m, etwa M=16.
Bei der Abarbeitung des Wortes a
16b
16 muss bereits bei der Verarbeitung
der 16 a's mindestens ein Zustand Z zweimal durchlaufen werden, denn es gibt mehr a's als
Zustände. Die genannten Autoren nehmen ohne Beschränkung der Allgemeinheit (o.B.d.A.) an, dass der
Zustand, der mit dem dritten a erreicht wird, mit dem siebten a wiederum erreicht wird.
Das heißt aber, dass eine Schleife entstanden ist, die erst mit dem ersten b wieder verlassen
wird. Wie die 16 b's den Automaten in einen Endzustand bringen, ist für den Beweis ohne Belang.
Eine mögliche Konstellation zeigt das folgende Bild:
glss147.jff
Man entnimmt dem Bild, dass natürlich auch a
4b
16 (Schleife wurde nicht
durchlaufen) oder auch a
8b
16 (Schleife wurde einmal durchlaufen) akzeptiert
werden. Der Automat akzeptiert also auch Worte außerhalb von L.
Das ist ein Widerspruch!
Aufgabe
Wie könnte die Schleife auch liegen? Welche Extremlagen wären denkbar?
Bemerkung
Dass in obigem Bild auch bei der Verarbeitung der b's eine Schleife verwendet wurde, hat für den
Beweis keine Bedeutung. Es reicht sich vorzustellen, dass nach den 16 b's ein akzeptierender
Zustand erreicht wird. Wie das genau passiert, muss man nicht wissen, da der Widerspruch in der
Schleife bei den a's begründet ist.