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Glossar von G.Röhner
Anfrage
Eine Frage des Benutzers an das Prolog-System. Mit der Anfrage ?- vater(Papa, max).
soll das PrologSystem den Vater von Max ermitteln.
Anonyme Variable
Eine anonyme Variable benutzt man, wenn man am Wert einer Variablen nicht interessiert ist.
Anonyme Variable bezeichnet man mit dem Unterstrich "_". Kommt der Unterstrich mehrmals
innerhalb einer Klausel vor, so steht er jeweils für eine andere Variable.
Argument
Bestandteil eines zusammengesetzten Terms. In vater(peter, hans) sind peter und hans
die beiden Argumente.
Arität
Stelligkeit oder Anzahl der Argumente einer Struktur. Im Fakt schueler(hans, Schmidt, 9a)
hat das Prädikat schueler die Arität 3. Schreibweise: schuelerl3.
Atom
Eine Zeichenfolge zur Bezeichnung eines Objekts. Atome werden klein oder in einfachen
Anführungszeichen geschrieben. Beispiele: hans, `Müller'. Zahlen und Variablen sind keine
Atome.
Backtracking
Verfahren für Suchprozesse, das im Falle des Fehlschlagens einer Suche aufgrund einer
Sackgasse zum nächstliegenden Knoten im Suchbaum zurückkehrt, an dem es noch alternative
Möglichkeiten gibt und dort die Suche fortsetzt.
Cut
Ein Systemprädikat, welches Backtracking im Prädikat, das den Cut enthält, beim Versuch der
Reerfüllung unterbindet. Schreibweise: "!"
Disjunktion
Logische Oder-Verknüpfung. Sie wir in Prolog durch das Semikolon ausgedrückt.
Fakt
Eine Tatsache über Eigenschaften von Objekten und Beziehungen zwischen diesen.
Beispiel: alter(`Theo', 27) sagt aus, dass Theo 27 Jahre alt ist. Ein Fakt schreibt man
als Klausel ohne Regeloperator":-".
Funktor
Name einer Struktur. Beispiele: In mutter(doris, lea) ist mutter Funktor des Prädikats
mutter/2. In 2 =< 3 + 7 ist "_<" und in [2, 3, 7] "." der jeweilige Funktor.
Stellt man eine Struktur als Baum dar, so findet man den Funktor in der Wurzel.
Instanzierung
Bindung von Variablen an Konstanten oder Strukturen durch Unifikation.
Klausel
Ein Fakt oder eine Regel.
Konjunktion
Logische Und-Verknüpfung. Sie wird in Prolog durch das Komma ausgedrückt.
Konstante
Eine Integer-Zahl, eine Real-Zahl oder ein Atom.
Kopf-Rest-Methode
Standard-Methode zur Listenbearbeitung. Man bearbeitet zunächst den Kopf, dann den
Rest der Liste oder erst den Rest und dann den Kopf.
Liste
Ein spezieller zusammengesetzter Term. Zum Beispiel ist [a, 7, X] ist eine Liste mit
drei Elementen. Die leere Liste wird mit [] bezeichnet.
Listenoperator
Operator zum Zerlegen einer Liste in Kopfelement und Restliste oder zum Zusammensetzen
einer Liste aus einem Kopfelement und einer Restliste. Der Listenoperator wird für die
Kopf-Rest-Methode benötigt. Schreibweise:
Objekt
Objekte sind Dinge aus unserer Vorstellungswelt oder Abstraktionen von realen Gegenständen.
Sie werden in Prolog durch Zeichenketten repräsentiert. Beispielsweise sind
Atome, Zahlen, Fakten, Regeln und Terme Objekte.
Operator
Ein Atom, das als Funktor in Präfix-, Infix- oder PostfixSchreibweise auftreten kann.
Prädikat
Menge aller Klauseln mit gleichem Funktor und gleicher Stelligkeit.
Beispiel: elternteill2 ist das zweistellige Prädikat elternteil.
Regel
Logische Aussage der Form "Wenn A1 und A2 und ... und An, dann B", wobei
A1, A2,..., An die Prämissen (Voraussetzungen) und B die Konklusion (Folgerung)
darstellt. In Prolog schreibt man eine solche Regel in der Form "B:- A1, A2,..., An.",
wobei A1, A2,..., An der Regelrumpf und B der Regelkopf ist.
Resolution
Ein Verfahren zum Beweisen logischer Aussagen. Wenn die zu beweisende Aussage A ein
Faktum ist, dann ist sie bewiesen. Wenn eine Regel B:- A,, A"..., A". existiert,
deren Kopf B sich mit der Aussage A unifizieren läßt, so ist A beweisbar, wenn alle
Teilziele A,, AZ,..., A" des Regelrumpfes beweisbar sind. Kann eine Aussage in
mehreren Schritten unter Verwendung der Resolution auf die leere Aussage
zurückgeführt werden, dann ist die Aussage beweisbar.
Stelligkeit
siehe Arität
Struktur
Ein zusammen gesetzter Term aus Funktor und mindestens einem Argument.
Term
Das grundlegende Datenobjekt in Prolog. Ein Term kann eine Konstante, Variable oder ein
zusammengesetzter Term sein.
Unifikation
Der Prozess des Gleichmachens von Termen durch Instanzierung von Variablen mit Termen.
univ-Operator
Operator zum Zerlegen eines Baums in eine Liste oder zum Zusammensetzen eines Baums aus
einer Liste aus Wurzel und Knoten. der univOperator wird für die Wurzel-Knoten-Methode
benötigt. Schreibweise: "=.."
Variable
Eine Variable ist der Name für ein Objekt, dass während der Programmausführung durch
Unifkation mit Konstanten und Strukturen instanziert werden kann. Eine Variable kann
zudem mit einer anderen Variablen unifiziert werden. Variablennamen beginnen mit einem
Großbuchstaben oder dem Unterstrich bei anonymen Variablen.
Wissensbasis
Menge aller Fakten und Regeln, auf die der PrologInterpreter zugreifen kann, welche
mittels consult oder assert in die Wissenbasis aufgenommen wurden.
Wurzel-Knoten-Methode
Standard-Methode zur Baumbearbeitung. Man bearbeitet zunächst die Wurzel, dann alle
damit verbundenen Knoten oder erst alle Knoten und dann die Wurzel. Der Zugriff auf
Wurzel und Knoten ist mit dem univ-Operator "=.." möglich.
Ziel
Ein Term, dessen Beweis durch Resolution und Unifikation gesucht wird.
zusammengesetzter Term
Ein Objekt aus Funktor und einem oder mehreren Argumenten.