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Am 23. Januar 2015 fing für unseren Musik-Grundkurs bei Herrn Heringer das Projekt „Physikalische Grundlagen des Instrumentenbaus“ vom Regionalverband Hessen-Mittelrhein-Saar in der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e.V. an.
Wir waren allerdings anfangs alle sehr skeptisch über das Projekt, da in unserem Musik-Grundkurs Leute vom Physik-Leistungskurs, -Grundkurs, aber auch von gar keinem Physikkurs vorhanden sind. So konnten wir uns nicht vorstellen, wie das Projekt aufgebaut sein sollte, damit alle alles verstehen, andere sich aber auch nicht langweilen.
Als wir jedoch alle vor der 7. Stunde an dem vereinbarten Physiksaal standen, hatte Herr Vollrath (unser projektbegleitender Physiklehrer) schon alle Experimente für diesen Tag aufgebaut und erklärte uns motiviert und mit Freude wie der heutige Nachmittag für uns ablaufen solle und wie wir mit den einzelnen Geräten arbeiten müssen. Nachdem er uns dann einen Stapel Arbeitsblätter ausgeteilt hatte, fanden wir uns in Kleingruppen zusammen und begannen mit den Aufgaben. Anfangs noch recht zögerlich, am Schluss aber mit viel Spaß bei der Sache. Wenn es bei manchen Aufgaben mal an physikalischem oder musikalischem Wissen mangelte, so halfen sich die Gruppen auch gegenseitig, oder bekamen einen Input von den begleitenden Lehrern. Nach einer bestimmten Zeit trafen wir uns alle und das gesammelte Wissen wurde geteilt, diskutiert und erweitert.
Die Reihenfolge war von der Schwierigkeit gut gewählt, sodass man anfangs Schwingungslinien „nur“ abmalen, dann mit einer Stimmgabel aufmalen und am Schluss die Schwingungen an einer Metallplatte erzeugen musste, auf welcher Sand lag, der dann bestimmte Muster ergab. An diesem Experiment scheiterten jedoch einige, da es nicht ganz einfach war, einen Ton zu erzeugen, der dann auch noch den Sand bewegte. Zudem bekamen wir die Möglichkeit, ein Schallpegelmessgerät mit nach Hause zu nehmen und verschiedene Situationen zu messen.
In den nächsten Musikstunden wurde es dann allerdings noch etwas kniffliger. Denn das Stimmen eines Monochords nach Gehör war für uns Grundkursler dann doch etwas zu viel. So brachten wir es mit viel Mühe und Zusammenarbeit zusammen, die Verhältnisse der Seitenlängen zu bestimmen und die Zusammenhänge (Stichwort: pythagoreische Stimmung) zu erkennen.
Nach dieser Hürde wurden dann allerdings alle noch offenen Fragen beantwortet und noch fehlende Erklärungen wurden in den folgenden Stunden erörtert. Hierbei differenzierte Herr Vollrath manche Teile so, dass Physikinteressierte mehr Informationen bekamen, als Leute, die vielleicht nicht so viel davon verstanden.
Zum Abschluss des Projektes bekamen wir dann die Aufgabe, in Kleingruppen zu Hause unser eigenes Instrument herzustellen, mit dem man eine C-Dur Tonleiter spielen kann. An einem bestimmten Termin wurden dann alle Instrumente vorgestellt. Die Spanne reichte hier von selbstgestimmten Monochorden über Boomwhakers bis zu unterschiedlich gefüllten Glasflaschen, in die man hineinpusten musste.
Alles in allem hat mir das Projekt gut gefallen. Ich habe einiges über die Tonerzeugung von Musikinstrumenten und den damit verbundenen physikalischen Hintergrund gelernt, da es so aufgebaut war, dass man das physikalische Wissen des Kurses geteilt hat und man durch Erklärungen auch als Nicht-Physik-Leistungskursler viel von dem Projekt mitnehmen konnte.
Angelika Bold
An dieser Stelle bedanken wir uns nochmals ausdrücklich beim Regionalverband Hessen-Mittelrhein-Saar in der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e.V. für die großzügige finanzielle Unterstützung bei der Umsetzung unserer Idee, in einem Musikkurs die physikalischen Grundlagen der Tonentstehung bis hin zu unterschiedlichen Stimmungen zu behandeln, und bei Herrn Prof. Dr. E. Oesterschulze vom Fachbereich Physik der Technischen Universität Kaiserslautern für die freundliche Vermittlung.
Der „Stapel Arbeitsblätter“ ist mit einer Auswahl von Bildern des Projekts auf unserer Schulhomepage zu finden.
Dominik Heringer, Thilo Vollrath
Stationen.pdf (ca. 2 MB))