Wie alles begann Fortsetzung
... Die Pädagogin Petra Falterbaum ließ sich also von uns wagemutigen Schülern zu einer Oberstufen-Theater-AG überreden, war aber sogleich mit ganzem Herzen dabei.
Es wurden erste Treffen geplant und eine zweite Lehrkraft zur Durchführung der szenischen Proben und zur Inszenierung gesucht. Diese fand sich auch sehr schnell in Dominik Heringer, der als Musik- und Deutschlehrer auch sehr wohl ein Gespür für die Dramaturgie eines Stückes hat.
An den ersten Nachmittagen, meist dienstags ab 14.45 Uhr, wurde die Stückauswahl getroffen und wenig später mit den ersten Leseproben fortgeschritten. Nachdem uns aufgetragen wurde, den Text auswendig zu lernen - diese Aussage wurde mit geteilten Meinungen aufgenommen und ebenso ausgeführt - wurde die Gruppe der Schauspieler aufgeteilt, um getrennt voneinander zu proben. Die eine Gruppe, die das Stück im Stück darstellen sollten, und die andere Gruppe, die vornehmen Athener Damen und Herren. Nun liefen diese Proben erfolgreich ab, zu Beginn in einem zur Probebühne umfunktionierten Klassensaal, dann auf der großen Bühne in der Aula. Die Proben waren geprägt von den zahlreichen Ideen der Schauspieler, es wurde nach Kostüm- und Bühnenbildmöglichkeiten gesucht, die kostenlos oder günstig waren, denn es stand kein Budget zur Verfügung. Gleichzeitig schlüpften wir alle mehr und mehr in unsere Rollen: Puck verwirrte alle oder trieb sie in den Wahnsinn, Oberon wurde in den Proben immer überheblicher, Zettel ließ sich mehr und mehr Scherze gefallen und Demetrius und Lysander spürten in den Proben eine gewisse Spannung untereinander.
Über die großen Sommerferien sollte also all das, was wir mühsam erarbeitet hatten, nicht verloren gehen, wir lernten also weiter an den Texten und machten uns weiterhin Gedanken zur Umsetzung und Durchführung.
Endlich begann die "heiße Phase", die Ferien waren vorbei und die 2 Gruppen wurden nach und nach zusammengeführt. Unsere Probenzeit fand dann einen genialen Höhepunkt in der Probenfreizeit im Gästehaus Maria Rosenberg. Die Arbeit, die wir dort leisteten, brachte uns nochmals stark voran und auch die tollen Übungen, die Frau Falterbaum und Herr Heringer für uns vorbereitet hatten, sei es zum Thema Sprache und Aussprache oder zur Improvisation, waren lustig und lehrreich.
Der 25. November, der Abend der Aufführung vor Schulleitung, Lehrern, Freunden und Verwandten, schritt zusehends näher, doch wir arbeiteten alle so gerne zusammen, dass wir gemeinsam an einem Strang zogen und zusammen alles taten, damit die Vorstellung gelang.
Eine Mutter opferte trotz ihrer Vielbeschäftigung ebenso wie Frau Falterbaum ihre Freizeit zum nächtlichen Nähen von Kostümen, und Requisiten wurden von überall herbeigezaubert. Die Technik zur Aufführung wurde besorgt, damit es dann auch heißen konnte: Vorhang auf, Spot an.
Und so geschah es dann auch an diesem Donnerstagabend, und es machte uns allen tierisch Spaß. Dass dann auch noch alles gelang, setzte dem Ganzen nur noch seine wohlverdiente Krone auf.
Ein echter (Mittsommernachts-)Traum!
Jonas Springer