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Das Hohenstaufen-Gymnasium verfügt über zwei große, für ganze Klassen geeignete, Computerräume mit insgesamt 32 Rechnern und einen Kurs-Raum mit 13 Laptops. In jedem Raum ist zudem ein Beamer, ein Scanner und ein Netzwerkdrucker vorhanden. Die Räume werden von allen Fächern genutzt.
Außerdem verfügen die Fachbereiche Physik (5), Chemie (6), Biologie (5), Bildende Kunst (2), Musik (1) und Bilingual (6) über eigene Rechner, Beamer und Drucker, die im Rahmen des Unterrichts verwendet werden können. In der Bibliothek stehen fünf Rechner und ein Netzwerkdrucker für Internetrecherchen zur Verfügung. Zudem sind in den beiden Lehrerarbeitsräumen jeweils zwei Rechner, ein Scanner und ein Netzwerkdrucker vorhanden. Jeder Rechner ist über das 100Mbit-LAN am Schulnetz angeschlossen. Zudem befinden sich in jedem Raum zwei Netzwerkanschlüsse. Mitgebrachte Laptops können über diese Anschlüsse bzw. über Funk mit dem Schulnetz verbunden werden. Dadurch ist es möglich, in jedem Raum auf das Schulnetz und Internet zuzugreifen.
Die Internetverbindung der Schule wird über ein 6Mbit-DSL-Verbindung und zwei Richtfunkstrecken (802.11a/g) zur TU Kaiserslautern bereitgestellt. Durch diese Redundanz ist eine hohe Ausfallsicherheit gewährleistet. Jedes Schulmitglied besitzt ein eigenes Benutzerkonto auf dem Server, mit dem die Nutzung der Schulrechner und des WLANs in der Schule möglich sind. Zu diesem Zweck enthält jedes Benutzerkonto gleichzeitig einen EduRoam-Account, mit dem nicht nur das WLAN am HSG, sondern auch an vielen Universitäten und Hochschulen in Europa genutzt werden kann, unter anderem auch an der TU Kaiserslautern. Der Zugriff auf externe Webseiten ist dabei nur über den Schul-Proxy möglich, sodass der Jugendmedienschutz auch bei der Benutzung mitgebrachter Laptops gewährleistet bleibt.
Auf jedem Rechner ist Windows 2000 und Debian GNU/Linux 5.0 (Lenny) wahlweise benutzbar. Die Windows-Installation ist auf den meisten Rechnern über eine Reborn-Karte gesichert, um Manipulationen zu verhindern. Für das in Zukunft als Hauptbetriebssystem vorgesehene Debian besteht die Möglichkeit, es je nach Rechner-Konfiguration über Netz zu booten oder von der lokalen Festplatte zu starten. Die zweite Variante wird momentan auf den über WLAN angebundenen Laptops verwendet, ist aber für alle Rechner geplant. In jedem Fall wird dabei ein auf Debian Live basierendes Live-System gestartet, welches sich von der Benutzung her wie ein normales Debian verhält, aber zentral wartbar und installierbar ist. Zur Verteilung dieser Images zur lokalen Installation verwenden wir ein Multicast-basiertes Installationssystem, durch das in kurzer Zeit eine große Menge Rechner gleichzeitig installiert werden können. Eine ad-Hoc-Einbindung von Rechnern in das Schulnetz ist aber durch Netzboot über NFS und Live-USB-Sticks auch möglich. Als Extra ermöglicht es Debian Live, auch Live-USB-Sticks für zu Hause zu erstellen, sodass unser Linux-System auch zu Hause benutzt werden kann.
Jedem Schulmitglied steht ein persönlicher Speicherplatz (Laufwerk H:, 30 MB) auf dem Server und eine jährliche Druckerquota für schulische Arbeiten zur Verfügung. Außerdem haben die Lehrer die Möglichkeit, die Materiallaufwerke (M: nur für Lehrer, L: nur Lehrer schreiben, alle lesen) auf dem Server zu nutzen. Der Umfang der in M: und L: gespeicherten Daten liegt im GigaByte-Bereich. Zugriff auf diese Netzlaufwerke und auf das Tauschlaufwerk I: ist aus dem Schulnetz über Samba und von zu Hause über FTP möglich. Außerdem verfügt jedes Schulmitglied über einen eigenen Webspace (Laufwerk W:) auf unserem Server, der im Informatik-Unterricht zum Erstellen eigener Webseiten und zum Führen eines Portfolios bzw. Lerntagebuchs genutzt wird. Das Hochladen von Dateien auf diesen erfolgt genauso wie die Benutzung der restlichen Laufwerke über Samba oder FTP. Zugriff auf den Webspace ist aus dem Intranet und von zu Hause nach Authentifikation möglich. Einige Lehrer nutzen diesen Webspace um ihren Schülern passwortgeschützt Materialien über das Internet zugänglich zu machen. Die auf dem Server gespeicherten Daten sind sowohl durch RAID 1 Festplattenspiegelung als auch durch nächtliche Backups auf Band im RHRK bestens geschützt.
Unser Server-System, das als zentraler Netzknoten fungiert, bietet neben den grundlegenden Diensten wie DNS, DHCP, Kerberos zur Authentifizierung, NFS und TFTP auf einem virtuellen Server auch MySQL, Apache, FTP, Samba und Squid mit SquidGuard zur Filterung unerwünschter Inhalte auf dem zweiten an. Diese Dienste greifen auf eine zentrale PostgreSQL-Datenbank zurück, in der alle Benutzer und Rechner des Schulnetzes verwaltet werden. Außerdem verfügen wir noch über einen dritten Server für Experimente. Zur Virtualisierung der Server verwenden wir Xen. Durch die Aufteilung der Dienste auf verschiedene virtuelle Rechner wurden auch sicherheitstechnische Aspekte bedacht. Alle Dienste werden durch Nagios überwacht, das die Administratoren bei Problemen sofort benachrichtigt. Die Verwaltung der Server ist lokal und über SSH möglich.
Zur Abfrage der Druckerquota und zum Ändern des persönlichen Passwortes steht den Benutzern das - selbstentwickelte - Programm RAdmin zur Verfügung, das es auch ermöglicht, einzelne Rechner oder ganze Räume in einen Klassenarbeits-Modus zu schalten, während dessen nur der Zugriff auf die vorher vom Lehrer auf dem Server abgelegten Klassenarbeits-Materialien möglich ist. Der Lehrer hat während des Klassenarbeits-Modus die Möglichkeit, auf die Arbeitsergebnisse der Schüler zuzugreifen und kann diese somit auch virtuell einsammeln. RAdmin erlaubt auch, das Internet bzw. Bildschirme oder Tastaturen rechner- oder raumweise zu sperren. Im Laptopraum ist Italc zur Überwachung der Bildschirme installiert. In den beiden großen Computerräumen ist das wegen der Anordnung der Computer unnötig.
Wir haben einen eigenen Moodle-Server laufen. Die Belegung der Räume und die Verwaltung weiterer Ressourcen ist über ein Internet-gestütztes Ressourcen-Buchungssystem möglich. Das open-source-Projekt Schoorbs wurde von einem Schüler in einer Facharbeit entwickelt und wird weiter gepflegt.
Für den Unterricht sind weit über 100 Programme installiert. Dabei wurde in den letzten Jahren Wert auf freie und plattformunabhängige Software gelegt. Wird ein bestimmtes Programm benötigt, so wird es - sofern technisch machbar - binnen einer Woche manchmal binnen eines Tages installiert.
Betreut und weiterentwickelt wird das Netz von einem Administratoren-Team, das aus einem Lehrer, einem Mitarbeiter des RHRK und zwei Schülern besteht. Das Team erledigt auch alle kleineren Reparaturen. Die Dokumentation des Netzes erfolgt über ein Wiki (z.Z. ca. 90 Seiten). Es ist angedacht, eine Schülerfirma zur Computerbetreuung zu gründen.
Das vorhandene Netz dürfte den Anforderungen des Schulversuchs leicht genügen!
Unsere Homepage www.hsg-kl.de ist ca. 650MB groß und umfasst über 10000 Dateien. Besonders in Informatik wird die Homepage als 'elektronisches Lehrbuch' genutzt. Bei der Suche nach schulischen Informatikthemen werden unsere Seiten häufig ganz weit vorne im Google-Ranking gefunden. Technische Grundlage der Homepage ist ein selbst entwickeltes Mini-CMS-System. Das System wird als open-source-Projekt toaH weiterentwickelt und gepflegt. Wir versuchen seit Jahren unsere Seiten valide und barrierefrei zu halten. Die Pflege einzelner Seitenbereiche ist für die auf dem Server als berechtigt eingetragenen Benutzer aus dem Schulnetz über Samba und von zu Hause über WebDAV möglich. Dadurch und durch kontinuierliche Verbesserung des Webseiten-Systems versuchen wir, die Einstiegshürde zur Mitarbeit an der Schulwebseite so niedrig wie möglich zu setzen.
Das HSG hat schon seit Jahren im Rahmen des Ph/CH-Unterrichts bereits in Klassenstufe 5/6 durch einen Informatik-Anteil (Ph/Ch/Inf) versucht, für alle Schülerinnen und Schüler eine breite Basis für einen verständigen Umgang mit dem Computer zu legen. Es wurde hierfür ein schulinternes Curriculum entwickelt. Dieses Konzept wird zur Zeit im Rahmen des Faches Naturwissenschaften fortgesetzt und ständig überarbeitet. Außerdem wird im Fach Mathematik in den Folgejahren lehrplangemäß flächendeckend Tabellenkalkulation und dynamische Geometriesoftware eingesetzt. Auch die anderen Fächer setzen den Computer mehr oder weniger regelmäßig ein. Dabei ist die geringe, durch die Raumsituation zunächst nicht erweiterbare Zahl der Computerräume eine gewisse Bremse. Die Einrichtung des 'Laptop-Raums' mit quasistationären Laptops und einem Beamer an der Decke ist ein - bisher durchaus erfolgreicher Versuch - hier Abhilfe zu schaffen.
Als Einstieg in die Medienerziehung besuchen die 6. Klassen eine ganztägige Informationsveranstaltung im Beratungszentrum der Polizei zum Thema. Wir legen Wert auf einen freien und verständigen Umgang mit dem Internet. Außer pädagogischen Maßnahmen greifen aber auch wir im Interesse des Jugendmedienschutzes zu einer weitgehenden Filterung der Internetseiten über regelmäßig erneuerte 'Blacklists'. Zudem sind unsere Schülerinnen und Schüler darüber informiert, dass ihre Internetaktivitäten mitgeloggt werden.
Das HSG legt als MINT-EC-Schule großen Wert auf Informatik. So gibt es in der 9. und 10.Jahrgangsstufe Informatik als Wahlfach in zwei Kursen je Jahrgang. In der Oberstufe wird Informatik in jeder Stufe als Grund- und Leistungskurs unterrichtet. Das HSG war zusammen mit dem Gymnasium Lauterecken das erste Gymnasium in Rheinland-Pfalz, das Informatik auch im Leistungsfach anbot. Mittlerweile schauen wir auf eine 7-jährige lückenlose Tradition zurück.
Es ist kein Zufall, dass ECDL-Kurse bei uns nicht angeboten werden. ECDL-Wissen greift unserer Ansicht nach zu kurz. Hier wäre eine überarbeitete ITG erforderlich. Leider ist das ITG-Konzept de-facto gescheitert. Der diesbezügliche Lehrplan ist von 1992 (!) und völlig überaltert. Viele junge Kolleginnen und Kollegen haben von diesem Plan noch nie etwas gehört.
Das HSG hat zu einer Zeit als man noch nichts über moodle wusste, über das Intranet und später auch über das Internet einen Materialaustausch und moderne kooperative elektronische Unterrichtsformen ermöglicht. Unsere Systeme sind einfach und über viele Jahre praxiserprobt. So nutzen mehrere Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit über ihren - schuleigenen - Webspace Informationen für ihre Schülerinnen und Schüler bereitzustellen. Für modernere Alternativen sind wir jederzeit offen, wie z.B. das schuleigene Moodle zeigt. Eine Kollegin und ein Kollege kennen sich gut mit Moodle aus und bieten Fortbildungen an.
Unser elektronisches Lehrbuch in Informatik ist nur ein Beispiel für unsere Versuche in E-Learning. Es gibt viele weitere, z.B. Anleitungen zu freien Programmen wie Geogebra, Maxima, Tabellenkalkulation... . Manche Schülerinnen und Schüler verfügen über beeindruckende elektronische Portfolios.
Wir verfolgen einen konsequenten aber 'weichen' Kurs hin zu freier Software, das heißt, wir werden weiter Windows als Bootoption anbieten. Jedoch bietet eine freie Linux-Lösung für Server und Client dermaßen starke Vorteile auch für eine einfachere Administration, dass wir diesen Weg beschreiten wollen. Dass dabei ein Hardware-unabhängiges Live-System 'abfällt', ist geradezu sensationell. Hier liegt ein enormes Potential. So können die fast überall daheim vorhandenen Computer ohne Veränderungen in das Schulsystem einbezogen werden.
Wir streben eine Zusammenarbeit mit der Skole-Linux-Gruppe an.
Sehr reizvoll wäre auch eine Erprobung sogenannter 'Netbooks' mit einem Linux-Live-System. Vielleicht kommt dann doch noch das 100$-Laptop für alle?
Sicher sollte auch die Ausrüstung weiterer Räume mit quasistationären Laptops erwogen werden. Diese Laptops werden mit 230V über eine unauffällige lösbare Verkabelung unter ganz normalen Schultischen versorgt und über Funk eingebunden. Akkus werden nur zur Pufferung benutzt und benötigen keine besondere Qualität.
Der Unterricht in ganzen Klassen mit Hilfe von Laptopwagen soll erprobt werden.
Der Einsatz interaktiver Whiteboards soll erprobt werden.
Die Ausrüstung weiterer Räume mit Beamern an der Decke soll unbedingt vorangetrieben werden.
Die Schulhomepage als bewährte Basis für E-Learning soll weiter ausgebaut werden. Dabei ist auch die Umstellung auf ein leistungsfähigeres freies CMS-System zu erwägen.
Die schulinternen Fortbildungen sowohl zur Handhabung von Homepage, Netzlaufwerken und Moodle sollen professionalisiert werden.
Es ist ein Curriculum zu erstellen, das ausweist über welche Medienkompetenzen die Schülerinnen und Schüler verfügen sollen. Dieses Curriculum fehlt bisher. Wir werden als einzelne Schule diese Aufgabe nicht meistern können. Es wäre hilfreich, die Konzepte der anderen Bundesländer zu untersuchen. Weiterhin sind die Empfehlungen der GI eine beachtenswerte Quelle. Die beste Lösung wäre Informatik als Schulfach für alle.
Da Informatik als Schulfach für alle zur Zeit wohl politisch nicht durchsetzbar ist, müssen wir unserer Verantwortung für die Schülerinnen und Schüler anders nachkommen. Der Weg, informatische Inhalte in das Fach NaWi zu integrieren und situativ anzubinden, soll fortgesetzt werden. Hierzu ist das schulinterne Curriculum zu überarbeiten und auch die organisatorischen Probleme (vielleicht mit Laptopwagen) zu lösen. Medienpädagogische Ziele müssen identifiziert und praktisch und organisatorisch verfolgt werden. Hier werden für einzelne Fächer und Jahrgänge schulintern Anteile festgelegt werden müssen. Diese Arbeiten müssten eigentlich von einer Lehrplankommission 'ITG-neu' geleistet werden, die es aber nicht gibt. Aus vielen Gründen wäre es gut, die Eltern stark in diesen Prozess einzubeziehen. Ein Konzept hierfür fehlt, es müsste erarbeitet werden. Sicherlich wird ein Materialpool notwendig sein. Erste Ansätze finden sich auf unserer Homepage.